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Im Pantheon der sächsischen Uhrmacherkunst gibt es einen ästhetischen Code, der zwar seine Ursprünge mit der Schweizer Uhrmacherkunst teilt, sich aber deutlich von ihr unterscheidet. Er strebt nicht nach abgerundeter Harmonie, sondern vertritt eine rationale, asymmetrische Schönheit, die auf dem Goldenen Schnitt wurzelt. Die Pano-Kollektion von Glashütte Original ist dieser Philosophie am treuesten verpflichtet. Heute, mit der neuen PanoMaticCalendar „Dawn Blue“ Platinum Limited Edition, erleben wir in dieser legendären Serie nicht nur eine neue Kreation, sondern eine perfekte Verschmelzung deutscher Präzision und Romantik.

Kein Zifferblatt, sondern ein Theater der Zeit

Vergessen Sie bitte zunächst den Begriff „Zifferblatt“. Beim Blick auf die PanoMaticCalendar erblickt man ein sorgfältig arrangiertes mechanisches Theater. Der Designer agiert hier als Stadtplaner: Das Hilfszifferblatt für Stunden und Minuten ist links am Goldenen Schnitt angeordnet, wie der Hauptplatz eines Stadtstaates; das Hilfszifferblatt für die kleine Sekunde überlappt es teilweise und bildet so eine mehrschichtige Satellitenstadt. Der große Raum rechts ist für die wichtigste Aussage der Zeit reserviert – das ikonische Panoramadatum der Marke, das mit kompromissloser Haltung klar und deutlich das „Heute“ verkündet.

Und diesmal wurde der Bühnenhintergrund mutig „entfernt“. Der Farbton „Dawn Blue“ ist kein durchgehendes Zifferblatt, sondern ein kreisförmiger Rahmen. Durch ihn hindurch erblickt man das „Fundament“ des Uhrwerks – die mit Glashütter Streifen verzierte Werkplatte, nicht länger ein versteckter Held, sondern integraler Bestandteil der Bühnenkulisse. Dieses halbskelettierte Design ist ein selbstbewusstes Statement, das die Grenzen zwischen Funktion und Verzierung verschwimmen lässt und es dem Träger ermöglicht, die Kunst der Zeitgestaltung zu würdigen und gleichzeitig die Zeit selbst zu genießen.

Der rückläufige Monat, verborgen in Licht und Schatten

Ist das Panoramadatum ein beredtes Statement, so ist die Monatsanzeige im Jahreskalender ein subtiles Gedicht. Glashütte Original verzichtete auf zusätzliche Zeiger oder Fenster, die die Gesamtkomposition stören würden. Stattdessen sind die Monatszahlen 1 bis 12 unter einem Saphirglasring eingraviert, der in einer gewölbten Öffnung am äußeren Rand des Zifferblatts platziert ist.

An normalen Tagen verschmelzen diese Zahlen fast unmerklich mit dem blauen Hintergrund. Nur der aktuelle Monat wird sanft von einem weißen retrograden Zeiger darunter geweckt, der aus dem Schatten hervortritt. Um Mitternacht des letzten Tages jedes Monats führt dieser Zeiger einen augenblicklichen, präzisen „Reset“ durch – eine flüchtige mechanische Dynamik, die den privaten Herzschlag dieser Uhr darstellt und nur vom Träger verstanden wird. Dies ist ein äußerst cleveres Design, das eine komplexe Funktion erreicht und gleichzeitig die visuelle Reinheit weitestgehend bewahrt. Es zeigt, dass die höchste Form der Komplexität sich zu „verstecken“ weiß.

Platinkörper und sächsisches Herz

Unterstützt wird das Ganze durch ein 42-mm-Gehäuse aus Platin. Die Wahl des Platins ist keineswegs nur seiner Kostbarkeit geschuldet. Der einzigartige kühle und tiefweiße Glanz dieses Metalls sowie sein beachtliches Gewicht in der Hand harmonieren perfekt mit der rationalen deutschen Ästhetik, die die Uhr ausstrahlt. Es ist kalt, robust und zeitlos – das passendste „Exoskelett“ für diese präzise Zeitmaschine.

Dreht man die Uhr um, offenbart sich dem Betrachter das Automatikwerk Kaliber 92-11 – ein wahres Meisterwerk sächsischer Uhrmacherkunst. Die Dreiviertelplatine, die Goldchatons, die gebläuten Schrauben und der ikonische, handgravierte Unruhkloben – jedes Detail zeugt auf fast schon eigensinnige Weise von Glashüttes Tradition und Stolz. Eine Gangreserve von 100 Stunden verleiht diesem exquisiten Stück einen kraftvollen, pragmatischen Kern und sorgt dafür, dass dieses rationale Gedicht kontinuierlich und stabil rezitiert werden kann.

Eine Ode an die Strukturalisten

Der neue PanoMaticCalendar „Dawn Blue“ ist nichts für flüchtige Trendsetter. Es ist ein Zeitmesser, der stille Betrachtung erfordert und Kennern gewidmet ist, die Schönheit in architektonischen Strukturen und musikalischen Kontrapunkten finden.

Der Preis von 43.800 Dollar für einen Jahreskalender aus Platin ist weniger ein Zeichen für hohen Preis als vielmehr ein Wertversprechen. Er bietet weit mehr als nur seltenes Metall und komplexe Funktionen; er bietet eine einzigartige deutsche Designphilosophie und ein ästhetisches Erlebnis. In einer von Symmetrie und Tradition geprägten Welt beweist Glashütte Original mit dieser Uhr, dass tiefste Ordnung oft aus dem exquisitesten „Ungleichgewicht“ entsteht.